Mäh! statt Migration

Berna Carintia Gómez Argeñal mit kleiner Ziege„Vor drei Jahren war hier noch nichts, nur das Haus“, sagt Berna Carintia Gómez Argeñal. Jetzt steht hinter dem Haus ein Ziegenstall mit fast 30 Ziegen und in einer kleinen Oase daneben wachsen Bananen, Papayas und andere Früchte. Ihre Kinder trinken Milch, die Familie isst regelmäßig Fleisch und Gemüse – und Berna hat ein Einkommen. All das ist in der trockenen Gegend von Malpaisillo nicht selbstverständlich. Zwei Dinge haben das Leben der Familie verändert: die Ziegen und der Wassertank.

Im Landkreis Malpaisillo ist es staubig und heiß. In der Trockenzeit von Januar bis April, sind die Felder verdörrt. Der Geländewagen, der nach San Ildefonso Norte fährt, wirbelt eine große Staubwolke hinter sich auf. Bis Mai, wenn es wieder regnet, wächst so gut wie nichts mehr. Der Sommer ist für viele Menschen ein Grund sich Sorgen um die Ernährung der Familie zu machen.

Einkommen durch die Ziegen: mehr als 300 Euro im Jahr

Berna Gómez mit einer kleinen Ziege und ihren beiden Kindern Ana Mercedes (7) und Cesar Antonio (5)

Berna Gómez mit einer kleinen Ziege und ihren beiden Kindern Ana Mercedes (7) und Cesar Antonio (5)

Vor drei Jahren hatte Berna weder Interesse für Ziegen noch für andere Tiere: „Aber jetzt weiß ich, wie sehr uns die Ziegen helfen.“ Früher sei die Situation der Familie schwierig gewesen. „Die Milch mussten wir kaufen, das müssen wir jetzt nicht mehr. Und wir haben auch Fleisch und mehr Geld als vorher.“ Zweimal im Jahr kriegen die Ziegen Junge, nach sieben Monate bekommt sie dann fast 20 Euro für ein Tier, das geschlachtet wird. Zuchttiere bringen sogar noch mehr. Im vergangenen Jahr hat sie mit dem Verkauf von Ziegen 7800 Córdobas (270 Euro) verdient. „Ich spare sogar Geld. Und ich kann mir auch mal Kleidung kaufen. Und wenn meine Kinder, ich oder mein Mann krank sind, dann können wir uns Medikamente leisten.“

Die Milch verkauft sie für 6 Córdobas pro Liter, vor allem muss sie aber weder Milch noch Cuajada, den Bruchkäse, kaufen. „Drei Liter Milch geben die Ziegen am Tag, manchmal auch vier Liter, und wenn ich sie gut füttere geben sie das Doppelte.

Ziege gibt ihren Jungen Milch

Ernährungssicherheit durch Vielfalt

vertrocknet Maisfeld

Der Mais wurde geerntet.

Die Ziegen hat Berna von der Organisation Xochilt Acalt bekommen, diese Nichtregierungsorganisation (NRO) konzentriert ihre Arbeit auf die Frauen im Landkreis Malpaisillo. Vor 26 Jahren haben sie das Ziegen-Projekt eingeführt. „Ziegen und Schafe sind am rentabelsten, Kühe lohnen sich nicht“, sagt die Leiterin der Organisation Mertxe Brosa. Die Ziegen sind ein wichtiger Baustein für die Ernährungssicherheit der Familien. Denn mit dem Einkommen von den Ziegen können sie die Dürremonate überbrücken. Die meisten Familien bauen Mais und Bohnen für den eigenen Bedarf an. Berna und ihr Mann Elvis beispielsweise haben auf knapp zwei Hektar Mais und Bohnen gepflanzt, außerdem Sorghum: „Das lagern wir für den Sommer, für uns und die Ziegen.“

Berna Gómez am Wasserhahn in ihrem Garten

Mit dem Wasser aus dem Tank kann Berna Gómez nun auch Obstbäume und Gemüsebeete in ihrem Garten bewässern.

Und dann ist da noch die kleine Oase im Garten. Oben an einer Palme hängen Bananen, außerdem gibt es Papayas, einen Mangobaum und Gemüsebeete. Doch das geht nur, weil die Pflanzen regelmäßig Wasser bekommen – auch in der Trockenzeit. Das Wasser kommt aus einem großen Tank der mehrere hundert Liter Wasser speichert – eine weitere Investition mit Hilfe von Xochilt Acalt. Denn Wasser kommt nur alle drei Tage durch eine dünne Leitung aus den Bergen nach San Ildefonso Norte. „Früher hatte ich nur zwei Fässer um Wasser zu speichern, das reichte kaum drei Tage lang. Jetzt habe ich jederzeit Wasser – bis zu 10 Tage reicht der Tank“, sagt Berna Gómez.

Frauen sozialisieren ihr Wissen

Xochilt Acalt investiert aber nur in Infrastruktur wie Ställe und Wassertanks, wenn das Grundstück der Frau gehört – nicht dem Mann. Sie helfen auch dabei die Besitzurkunden zu beschaffen. Berna hat das Stück Land von ihrem Schwiegervater bekommen. „Frauen teilen ihr Wissen, Männer behalten es eher für sich. Und das Wissen ist der Motor der Entwicklung“, sagt Mertxe Brosa. Das Geld für die Arbeit von Xochilt Acalt kommt zu großen Teilen aus dem Baskenland in Spanien, außerdem gibt es ein paar Projekte mit Geld aus Deutschland und Italien.

Gruppendiskussionen über die besten Umgang mit Ziegen in der Zucht.

Gruppendiskussion

Auf einem alten Pick-Up neben dem Haus vonBerna Gómez sitzt ein Hahn und kräht laut. Er flattert mit den Flügeln und plustert sich auf. Bald wird er das allerdings hinter einem Maschendraht tun, den ebenfalls Xochilt Acalt spendiert hat. Die Rolle mit dem Draht liegt schon bereit. Nächste Woche will Berna den Hühnerstall mit ihrem Mann bauen: „Wenn die Hühner frei rumlaufen, dann legen sie ihre Eier überall hin – zwischen die Bäume oder unter die Sträucher. Und ich muss sie dann suchen, aber manchmal ist der Hund oder das Schwein auch schneller.“ Und manchmal ist auch die Katze oder ein Kojote schneller als das Huhn. In der ökonomischen Analyse von Xochilt Acalt ist das der Grund für das Projekt Hühnerstall: „Die Leute haben ihre Hühner immer verloren“, sagt Mertxe Brosa – ohne einen richtigen Stall lohnt sich Hühnerhaltung nicht.

Ziegen finanzieren Bildung

Die Frauen organisieren sich in Kooperativen, so haben die Frauen mittlerweile sogar eine eigene Schlachterei. Und sie werden regelmäßig geschult: Berna Gómez hat am morgen zum Beispiel in einem Workshop mit anderen Frauen gelernt, was sie bei der Zucht der Ziegen beachten muss. Welche Tiere sollte man besser verkaufen? Wann ist es sinnvoll ein Tier von einer anderen Produzentin zu kaufen? Wie lange müssen die kleinen Ziegen von ihrer Mutter gestillt werden?

Berna hat außerdem einen Kurs in Veterinärmedizin absolviert und impft nun alle sechs Monate die Tiere in ihrer Nachbarschaft. Bald will sie noch eine Ausbildung in Tierchirurgie machen. Die Ziegen sind dabei auch ihr Studienfond, wenn sie etwas braucht, wird eine Ziege verkauft. „Ich sage auch meinen Kindern immer, kümmert Euch mit Liebe um die Tiere, das ist Eure Zukunft. Denn von diesen Ziegen kommt das Geld für Euer Studium.“

Viele ihrer Nachbarn würden nach Costa Rica gehen, weil Nicaragua so ein armes Land sei, sagt Berna. „Aber ich habe meine Tiere: Mit dem was ich und mein Mann hier produzieren, fehlt mir nichts. Ich will nirgendwohin auswandern, mir reicht das, was ich hier habe.“

Familie: Berna Carintia Gómez Argeñal, Elvis López Castillo, Cesar Antonio López Gómez und Ana Mercedes López Gómez

Die Familie von Berna Gómez

 

„Vor drei Jahren war hier noch nichts, nur das Haus“, sagt Berna Carintia Gómez Argeñal. Jetzt steht hinter dem Haus ein Ziegenstall mit fast 30 Ziegen und in einer kleinen Oase daneben wachsen Bananen, Papayas und andere Früchte. Ihre Kinder trinken Milch, die Familie isst regelmäßig Fleisch und Gemüse – und Berna hat ein Einkommen. All das ist in der trockenen Gegend von Malpaisillo nicht selbstverständlich. Zwei Dinge haben das Leben der Familie verändert: die Ziegen und der Wassertank.

Im Landkreis Malpaisillo ist es staubig und heiß. In der Trockenzeit von Januar bis April, sind die Felder verdörrt. Der Geländewagen, der nach San Ildefonso Norte fährt, wirbelt eine große Staubwolke hinter sich auf. Bis Mai, wenn es wieder regnet, wächst so gut wie nichts mehr. Der Sommer ist für viele Menschen ein Grund sich Sorgen um die Ernährung der Familie zu machen.

Vor drei Jahren hatte Berna weder Interesse für Ziegen noch für andere Tiere: „Aber jetzt weiß ich, wie sehr uns die Ziegen helfen.“ Früher sei die Situation der Familie schwierig gewesen. „Die Milch mussten wir kaufen, das müssen wir jetzt nicht mehr. Und wir haben auch Fleisch und mehr Geld als vorher.“ Zweimal im Jahr kriegen die Ziegen Junge, nach sieben Monate bekommt sie dann fast 20 Euro für ein Tier, das geschlachtet wird. Zuchttiere bringen sogar noch mehr. Im vergangenen Jahr hat sie mit dem Verkauf von Ziegen 7800 Córdobas (270 Euro) verdient. „Ich spare sogar Geld. Und ich kann mir auch mal Kleidung kaufen. Und wenn meine Kinder, ich oder mein Mann krank sind, dann können wir uns Medikamente leisten.“

Die Milch verkauft sie für 6 Córdobas pro Liter, vor allem muss sie aber weder Milch noch Cuajada, den Bruchkäse, kaufen. „Drei Liter Milch geben die Ziegen am Tag, manchmal auch vier Liter, und wenn ich sie gut füttere geben sie das Doppelte.“

Die Ziegen hat Berna von der Organisation Xochilt Acalt bekommen, diese Nichtregierungsorganisation (NRO) konzentriert ihre Arbeit auf die Frauen im Landkreis Malpaisillo. Vor 26 Jahren haben sie das Ziegen-Projekt eingeführt. „Ziegen und Schafe sind am rentabelsten, Kühe lohnen sich nicht“, sagt die Leiterin der Organisation Mertxe Brosa. Die Ziegen sind ein wichtiger Baustein für die Ernährungssicherheit der Familien. Denn mit dem Einkommen von den Ziegen können sie die Dürremonate überbrücken. Die meisten Familien bauen Mais und Bohnen für den eigenen Bedarf an. Berna und ihr Mann Elvis beispielsweise haben auf knapp zwei Hektar Mais und Bohnen gepflanzt, außerdem Sorghum: „Das lagern wir für den Sommer, für uns und die Ziegen.“

Und dann ist da noch die kleine Oase im Garten. Oben an einer Palme hängen Bananen, außerdem gibt es Papayas, einen Mangobaum und Gemüsebeete. Doch das geht nur, weil die Pflanzen regelmäßig Wasser bekommen – auch in der Trockenzeit. Das Wasser kommt aus einem großen Tank der mehrere hundert Liter Wasser speichert – eine weitere Investition mit Hilfe von Xochilt Acalt. Denn Wasser kommt nur alle drei Tage durch eine dünne Leitung aus den Bergen nach San Ildefonso Norte. „Früher hatte ich nur zwei Fässer um Wasser zu speichern, das reichte kaum drei Tage lang. Jetzt habe

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ich jederzeit Wasser – bis zu 10 Tage reicht der Tank“, sagt Berna Gómez.

Xochilt Acalt investiert aber nur in Infrastruktur wie Ställe und Wassertanks, wenn das Grundstück der Frau gehört – nicht dem Mann. Sie helfen auch dabei die Besitzurkunden zu beschaffen. Berna hat das Stück Land von ihrem Schwiegervater bekommen. „Frauen teilen ihr Wissen, Männer behalten es eher für sich. Und das Wissen ist der Motor der Entwicklung“, sagt Mertxe Brosa. Das Geld für die Arbeit von Xochilt Acalt kommt zu großen Teilen aus dem Baskenland in Spanien, außerdem gibt es ein paar Projekte mit Geld aus Deutschland und Italien.

Auf einem alten Pick-Up neben dem Haus von Berna Gómez sitzt ein Hahn und kräht laut. Er flattert mit den Flügeln und plustert sich auf. Bald wird er das allerdings hinter einem Maschendraht tun, den ebenfalls Xochilt Acalt spendiert hat. Die Rolle mit dem Draht liegt schon bereit. Nächste Woche will Berna den Hühnerstall mit ihrem Mann bauen: „Wenn die Hühner frei rumlaufen, dann legen sie ihre Eier überall hin – zwischen die Bäume oder unter die Sträucher. Und ich muss sie dann suchen, aber manchmal ist der Hund oder das Schwein auch schneller.“ Und manchmal ist auch die Katze oder ein Kojote schneller als das Huhn. In der ökonomischen Analyse von Xochilt Acalt ist das der Grund für das Projekt Hühnerstall: „Die Leute haben ihre Hühner immer verloren“, sagt Mertxe Brosa – ohne einen richtigen Stall lohnt sich Hühnerhaltung nicht.

Xochilt Acalt hilft den Frauen auch sich in Kooperativen zu organisieren, so haben die Frauen mittlerweile auch eine eigene Schlachterei. Und sie werden regelmäßig geschult: Berna Gómez hat am morgen zum Beispiel in einem Workshop mit anderen Frauen gelernt, was sie bei der Zucht der Ziegen beachten muss. Welche Tiere sollte man besser verkaufen? Wann ist es sinnvoll ein Tier von einer anderen Produzentin zu kaufen? Wie lange müssen die kleinen Ziegen von ihrer Mutter gestillt werden?

Berna hat außerdem einen Kurs in Veterinärmedizin absolviert und impft nun alle sechs Monate die Tiere in ihrer Nachbarschaft. Bald will sie noch eine Ausbildung in Tierchirurgie machen. Die Ziegen sind dabei auch ihr Studienfond, wenn sie etwas braucht, wird eine Ziege verkauft. „Ich sage auch meinen Kindern immer, kümmert Euch mit Liebe um die Tiere, das ist Eure Zukunft. Denn von diesen Ziegen kommt das Geld für Euer Studium.“

Viele ihrer Nachbarn würden nach Costa Rica gehen, weil Nicaragua so ein armes Land sei, sagt Berna. „Aber ich habe meine Tiere: Mit dem was ich und mein Mann hier produzieren, fehlt mir nichts. Ich will nirgendwohin auswandern, mir reicht das, was ich hier habe.“