Wirtschaftsmodell Weggehen

Überlandbus im Norden Nicaraguas

„Das Ticket habe ich noch als Erinnerung, es wird mich das Haus kosten“, sagt Doña Sofia (Name geändert). Sie ist Ende 30 und hat ein strahlendes Lachen. Sie lacht auch, wenn sie Dinge erzählt, die sie nicht lustig findet. Und manchmal weint sie kurz darauf. Sofia hat versucht, was viele Frauen im Norden von Nicaragua machen: Sie ging zum Arbeiten nach Spanien. Einen Monat hat sie es dort ausgehalten, jetzt ist sie wieder in der kleinen Stadt im Norden von Nicaragua.

„Hier gibt es kaum Arbeit, und das bisschen, was sie bezahlen, das reicht nicht. Das sind vielleicht 100 Dollar im Monat.“ In Spanien – so war ihr Traum – würde sie das Zehnfache verdienen, könnte Geld an ihren Mann und die beiden Töchter schicken. Viele Menschen in Nicaragua versuchen ihren Lebensunterhalt im Ausland zu verdienen. Die Frauen gehen nach Spanien, die Männer arbeiten auf den Feldern bei Nicaraguas Nachbarn.

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Wie im Mittelalter

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Die Kalahandi-Region umfasst 52 Dörfer, hier leben etwa 130.000 Menschen in 7000 Haushalten. 60 Prozent leben unterhalb der Armutsgrenze, die laut UN-Vorgaben bei etwa 22.000 Rupien liegt, also weniger als 1 Dollar pro Tag.

Unser erster Stopp heute ist ein Rama-Krishnan-Ashram mit angeschlossener Schule, Waisen- und Altenhaus. Der Garten ist wunderschön mit kleinen Teichen zum Fischen, bunten Blumen, Bananenbäumen und vielen Feldern. Nach dem Gebet treffen wir die Schüler. 130 Jungs leben hier, ein Viertel davon ist verwaist, die anderen sind von ihren Eltern hierhin geschickt worden, da diese sich nicht um sie kümmern können. Der Ashram finanziert die Schule, selbst wird er durch Spenden getragen.

Die große Halle hat Platz für 1000 Menschen und hier wird auch unterrichtet. Besonders einfallsreich: an den Decken sind Tonkrüge aufgehängt, die das Echo aus der riesigen Halle nehmen. Die Jungs sind neugierig über die Besucher und trauen sich schüchtern näher. Dann gongt es zum Mittagessen. Während alle minutenlang singend beten, wird das Essen ausgeschöpft (Reis, natürlich) und ich trage mich in das Besucherbuch ein. Alle sind so süß zu mir! Ein Junge schenkt mir zum Abschied eine Rose und performt einen Ritus, wobei er erst meine Hände berührt, dann vor mir auf den Boden fällt und dann meine Füße berührt.

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Der Rat tagt

Einmal im Monat tagt der Vorstand von Bijayinee, der auch gleichzeitig das Claim-Komitee von Niramaya  ist. Hier werden dann die Rückerstattungsforderungen (Claims) der Versicherten besprochen und die Frauen entscheiden darüber, wer wie viel Geld von Niramaya bekommt.

Anfangs sind die Frauen schüchtern, reden nicht viel. Meine Anwesenheit ist ungewohnt und macht sie nervös. Zwei Frauen verstecken sich hinter dem Stoff ihres Saris, den sie – wie in der Region üblich – um die Köpfe geschlungen haben, um ihr Haar zu bedecken.

Alle 3 Jahren wählen die Mitglieder neun Frauen in einen Vorstand, die letzte Wahl war 2009. Bis zu 15 Kilometer Anfahrt nehmen sie in Kauf, um am 6. des Monats in Rampur Rat zu halten. Heute sind nur 6 Frauen gekommen, aber es ist auch eine außerordentliche Sitzung. Für ihr Engagement bekommen die Frauen 100 Rupien im Monat extra (1,75 Euro). Heute werden drei Claims besprochen.

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Von Strukturen und Ideen – Interview mit dem Chief Executive der Mahashakti Foundation

Die Micro Insurance Academy hat kein eigenes Büro in Orissa. Sie ist nur Dienstleisterin für lokale Organisationen. In Kalhandi arbeiten sie mit der Mahashakti Foundation zusammen, die viel Mirco Finance machen. Mahashakti arbeitet ausschließlich mit Frauen. Aus dem Micro Finance Institute (MFI) hat sich die Frauen-Koperative „Bijayinee“ („Sieg“) entwickelt, die bis vor Kurzem hauptsächlich Sparpläne für die Frauen in der Region erstellt haben.  Seit einem Jahr bieten sie auch eine Krankenversicherungen unter dem Namen „Niramaya“ an, was in etwa „frei von Krankheiten“ heißt..

Wer denkt „Das klingt kompliziert“, sollte hier aufhören zu lesen (NEIN!).

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Reisen in Indien…

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Nach einigen zugleich erholsamen wie stressigen Tagen in Delhi (erholsam weil nur als Touri, stressig weil nur als Touri), mache ich mich auf den Weg nach Orissa, dem ärmsten Bundesland Indiens.

Ich habe mir eine Kette mit einem Ganesh-Anhänger gekauft. Ganesh ist einer der beliebtesten Götter Indiens und einer der Hauptgötter. Ich habe ihn wegen seiner Funktion als Beschützer ausgewählt. Ich gehe einfach davon aus, dass Ganesh mich auf meinem Trip beschützt.

Das scheint auch direkt zu klappen: mein Flug (dieses Mal mit der Fluglinie Indigo) wird auf den Bildschirmen als pünktlich angezeigt, wir beginnen rechtzeitig mit dem Boarding und starten nur 10 Minuten verspätet. Ich habe inzwischen raus, wie ich den Emergency Seat bekomme und genieße einen ruhigen Flug – der sogar 10 Minuten zu früh in Bhubaneswar landet. Ich kann es kaum glauben.

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Weltfrauentag in Tanger

Der Weltfrauentag am 8. März ist in Marokko, anders als bei uns, ein wichtiger Tag, an dem man viele Männer mit Blumensträußen sieht. Und da Frauen an diesem Tag eine besondere Aufmerksamkeit gilt, fand ich mich plötzlich in einer marokkanischen Wochenzeitung wieder…