Die Unabhängigkeit hat ihren Preis. Und das spüren die Menschen im Südsudan täglich. Ein Sack Maismehl kostet jetzt schon für über 12 Dollar – für viele unbezahlbar. An den Tankstellen ein ähnliches Bild: In manchen Städten gibt es schon keine Schlangen mehr, denn seit Wochen ist kein Benzin angekommen. Auf dem Schwarzmarkt soll der Liter für mehr als drei Dollar verkauft werden, erzählt ein LKW-Fahrer. Denn fast alle Güter müssen importiert werden, entweder aus dem Nordsudan, aus Kenia oder aus Uganda. Die LKW sind auf den schlechten Straßen aber wochenlang unterwegs, an den Grenzen sind Zölle zu entrichten und die Kosten legen die Verkäufer einfach auf die Kunden um. Ein Gesprächspartner erzählte mir neulich, er habe seinen Chef um eine Gehaltserhöhung geben: Von seinem jetzigen Gehalt könne er seine Familie nicht mehr ernähren.