Mit dem Motorroller durch Vietnam

Der Verkehr in Vietnam nimmt besonders in den großen Städten zu. Täglich sind in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt tausende Motorroller unterwegs. Dazwischen fahren Busse, Autos, Fahrräder und manchmal auch Kutschen – zumindest in Dalat.

Am Anfang hatte ich Respekt vor den Motorrollern, die sich durch den täglichen Straßenverkehr schlängeln. Doch mittlerweile mag ich es. Meiner Meinung nach ist es auch eine der besten Möglichkeiten, mit den Menschen hier in Kontakt zu kommen. Meine Dolmetscherin erzählte mir auf einer längeren Fahrt, was sie studiert und dass viele junge Vietnamesen das Instrument der Ukulele erlernen. Von einem Familienvater in Dalat erfuhr ich, dass immer mehr in der Region gebaut wird. Wer bei einem vietnamesischen Rollerfahrer mitfährt, muss sich allerdings auch auf kleine Angstmomente einstellen; etwa wenn links unerwartet ein Bus überholt oder der Fahrer ein paar Meter auf der Gegenfahrbahn fährt, um später abzubiegen.

Bahn fahren liegt wieder im Trend

In Vietnam gibt es nicht viele Züge. Zwei verbinden die Hauptstadt Hanoi mit der nordvietnamesischen Stadt Sapa und der Halongbucht. Einer verbindet Ho-Chi-Minh-Stadt mit der Phan Thiet, einem Touristenort am Meer in Südvietnam.

Die legendärste Zugstrecke führt einmal durchs ganze Land von Hanoi bis nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Fahrt dauert insgesamt etwa 34 Stunden und es werden 1.726 Kilometer zurückgelegt.  „Die Fahrt von Hanoi nach Danang mit dem Zug ist wieder beliebter“, erzählt mir eine Mitarbeiterin eines Reisebüros in Hanoi. Zwar gibt es auch einige günstige Flugverbindungen, aber viele nähmen mittlerweile auch wieder den Zug, da der über Nacht zum Beispiel von Hanoi nach Danang fahre.

Der Blick aus dem Nachtzug von Hanoi bis Danang lohnt sich, vor allem auf den letzten Kilometern.

Die zweistündige Strecke von Hue im Norden des Landes bis Danang wird auch Panoramastrecke bezeichnet. Sie führt durch Nationalparks und vorbei an einer atemberaubenden Küste.

Liegend in die nächste Stadt

Das gängige Verkehrsmittel in Vietnam für Langstrecken ist der Bus. Es ist günstig, schnell und bequem. Denn in Vietnam gibt es mittlerweile oft sogenannte Liegebusse.

Im Mekongdelta ist das Boot ein gängiges Verkehrsmittel. Bei meiner Reise etwa von Vinh Long nach Cai Be bin ich mit einer Fähre auf die Insel Anh Binh übergesetzt. Vorbei an Bananenpalmen ging es dann auf dem Roller über die ganze Insel, bevor ich wieder die Fähre nach Cai Be nahmen.

Viel los auf der Fähre von Vinh Long nach An Binh.

Und auch mit dem Fahrrad sind manche Vietnamesen unterwegs, manche sogar mit E-Bike.

Eine Metro gibt es derzeit in Vietnam noch nicht, aber sowohl in Hanoi als auch in Ho-Chi-Minh-Stadt wird daran gearbeitet. Wenn sie fertig ist, will die Regierung vielleicht auch die Motorroller in der Stadt verbannen. Doch das wird noch diskutiert.